Tag 19 (18.7.2008 - Lost Wallet, In the Jail, No Rafting and Pink Days) 

Laramie, Wyoming nach Estes Park, Colorado

Für das Frühstück im Ramada hatten wir ja Gutscheine erhalten. Und die befanden sich in Gaby Geldbörse. Und die war nicht da. Schock.

Gestern abend hatte sie diese noch ins Restaurant geholt, um die Gutscheine für die Getränke heraus zu holen. Und jetzt ist sie nicht mehr da.

Wir drehen das Gepäck um, wir drehen das Restaurant um, wir drehen erneut Gepäck und Zimmer um, wir fragen in der Rezeption, im Restaurant nach, wir suchen die Laundry, die Büsche und die Mülleimer ab. Nichts. Die Geldbörse ist weg.

Es folgen Telefonate mit der Bank in Deutschland und der Mastercard-Hotline in den USA. Immerhin sind die Karten gesperrt. Trotz fehlender Marken bekamen wir doch Frühstück, was uns aber nicht so recht schmecken wollte.

Was noch fehlt, ist eine Anzeige bei der Polizei, denn auch der Führerschein ist drin. Und für einen neuen braucht man eine Verlustmeldung.

Beim Auschecken hinterlassen wir sicherheitshalber noch unsere Handynummer. Das Sheriffs Office befindet sich im Gerichtsgebäude. Dort erfahren wir, dass der Sheriff wohl nur für das County, aber nicht für die Stadt zuständig sei. Zuständig sei die Police – den Unterschied verstehe, wer will.

Wir sollen ins neben liegende Gefängnis gehen, dort sei ein Telefon, mit dem wir die Police erreichen konnten. Ins Gefängnis? Wir müssen wohl etwas falsch verstanden haben, sie meint bestimmt das Gebäude dahinter, das Rathaus. Also wir darein. Nein! Nach ein paar Anrufen die Auskunft: Gehen Sie ins Gefängnis, gehen Sie direkt dorthin, ziehen Sie ... - nein das ist was anderes.

Wir sollen also ins Gefängnis gehen! Und dort das silberne Telefon benutzen. Nach einigen Telefonaten mit dem silbernen Telefon im Gefängnis (wer uns besuchen will: Besuchszeiten sind Donnerstags und Sonntags von 1pm to 3pm without personal items. Only two visitors for one prisoner for half an hour. First come – first serve) wird vom Officer telefonisch die Anzeige aufgenommen. Einen Beleg über den Verlust mit Ausnahme einer Nummer bekommen wir nicht. Wenn das Straßenverkehrsamt was wissen solle, mögen die anrufen!

Leider war ich von den Umständen so geschockt, dass mir ein Foto irgendwie nicht in den Sinn kam.

Also machen wir uns nicht ganz so frohen Mutes Richtung Colorado auf. Da klingelt das Handy. Kim vom Ramada. Sie hätten die Geldbörse gefunden. Im Safe!

Wie die weitere Aufklärung ergab, hatte wohl Gaby beim Kaffee holen gestern Abend dort die Geldbörse liegen gelassen. Der Mitarbeiter hatte sie dann in den Safe gelegt, statt zu schauen, wem sie gehört und das Zimmer anzurufen.

Und natürlich der Frühschicht nichts davon mitgeteilt. Und so war sie dann erst aufgefallen als die den Safe aufgemacht haben. Die Karten sind gesperrt, aber immerhin braucht Gaby keinen Führerschein. Für die letzten Tage müssen wir ihr wohl ein wenig mit der Kreditkarte und Bargeld aushelfen.

Nun geht es nach Colorado Richtung Fort Collins. Dort entdecken wir am Wegesrand Rafting Companies. Also Anhalten und Fehlanzeige! Vor Montag/Dienstag alles ausgebucht. Merde! - Auch die Hoffnung später in Estes Park fündig zu werden, erweist sich als Niete. Von dort wird man nach Fort Collins gebracht – also aussichtslos.

Also geht es weiter in die Mall. Denn es müssen ja noch....

Richtig rosa Chucks her! Und gleich im ersten Laden, die rosa Chucks in der richtigen Größe. Heureka!!!!

Wir finden noch ein paar Dinge mehr, wie ein Skate Board für Franzis daheim gebliebene Schwester und andere Dinge.

Warum aber Victoria Secret – das sind die mit den Womens Intimates – kostenlose Tote anbietet, können wir nicht ergründen. Jedenfalls schauen die Einheimischen komisch als ich das Schaufenster fotografiere. Bin wohl mal wieder über die Prüderiegrenze gesprungen.

Gegen 4pm geht es dann nach Estes Park, das nur 35 Meilen weg liegt. Dabei geht es durch das schone Tal des Thompson Rivers. Leider verheißen uns zwar die Schilder 120 Dickhornschafe, nach denen man Ausschau halten solle, wir sehen sie aber nicht.

So erreichen wir Estes Park und das sehr schöne Saddle & Surrey Motel. Wir haben sogar einen Kamin im Zimmer, leider ist es Hochsommer, so dass wir ihn nicht anstecken.

Beim abendlichen Picknick stören uns dann doch irgendwann wieder die Midges. Die Itches von gestern tun immer noch weh, aber der Indianerschmerz nimmt schon ab....


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