Tag 18
Dienstag, 29.07.2025
Schlüsseldrama
Eigentlich fing das Drama schon gestern unbemerkt an. Nach dem Ausladen habe ich das Auto noch umgeparkt und abgeschlossen. Und dann den Schlüssel an meiner Taschenmesserkette festgemacht. Dann wollte GöGa noch was im Auto holen.
Und heute Morgen fragt GöGa nach dem Schlüssel. Aber er ist nicht an der Kette.
Dummerweise haben wir gestern schon mal unser gesamtes Gepäck umorganisiert, da das in Chicago mit einem Downtownhotel schwierig ist.
Nun ja der Schlüssel ist auch sonst nirgendwo.
Wir durchsuchen alle unsere Bauchtaschen – zweimal, unsere Rucksäcke und Trolleys, suchen die Sessel und Betten ab, leuchten hinter und unter Schränke. Auch mein Koffer wird von mir auseinandergenommen. Auch der Müll wird mehrfach durchsucht. Nix.
Zwischendrin bin ich am Auto und stelle fest, dass das Auto abgeschlossen ist. GöGa hatte nämlich vermutet, dass sie den Schlüssel vielleicht im Auto hat liegen lassen. Mit diesem Schlüsseltyp von Ford ist das aber wohl unmöglich. Ich schaue durch die Fenster, ob er da liegt. Auch unter dem Auto nicht.
GöGa läuft noch einmal das ab, wo sie gestern unterwegs ist. Damit sie ihr Lauftraining hinbekommt, was sie bei uns zu Hause mittlerweile macht, läuft sie hier um Parkplätze.
Kein Schlüssel.
Die zweite Reisetasche mit den Einkäufen wir daraufhin wieder komplett ausgepackt. Nix.
Nun ist nur noch GöGas eigentliche Reisetasche über.
Aber nach 90 Minuten Suchen, haben wir mittlerweile 9 Uhr und das Frühstück geht nur bis 9:30. Also sage ich, dass wir erst einmal frühstücken gehen und dann ihre Tasche durchsuchen und dann das Prozedere von Alamo abarbeiten.
Wir kommunizieren mit WuKi und plötzlich ein Erleichterungsschrei von GöGa. Ein Fach ihrer Bauchtasche hat noch ein Innenfach, das ist bei mir das, wo mein Schweizermesser bei der Capitol Security war. Und das ist der Schlüssel.
Obwohl ich innerlich am Explodieren war, durfte ich ja nichts sagen. Ich sage nur Stichwort Kamera.
Aber GöGa ist glaube ich ein Felsbrocken vom Herzen gefallen.
Ihre Haupttasche brauchte sie dann nicht mehr auspacken.
Beim Auspacken der Zusatztasche haben wir festgestellt, dass sie Blödtussi im Hollister in der Mall of America vergessen hatte, den Sicherheitstag von dem Kleid für unser SchwiTo zu entfernen.
Ich recherchiere, dass die beiden Hollister in Madison dauerhaft geschlossen haben, aber in Milwaukee in einer Mall ein Hollister ist.
Also fahren wir erst einmal dahin.
Im Eingangsbereich steht ein Tesla Truck.
Seit Elon Musk mit Trump gebrochen hat, ist mir die Marke nicht mehr bei -5, aber der Truck ist einfach nur hässlich.
GöGa bleibt auf dem Gang vor dem Eingang – wir wollen ja nicht als potentielle Shoplifter gelten. Ich suche eine Mitarbeiterin, schildere das Problem und wir gehen nach vorne. Dummerweise hat GöGa auch schon die Etiketten und Kassenbons entsorgt (die waren nämlich nicht mehr im Müll). Weil die Blödtussi dort auch nicht meine US-Hollisterkarte gescannt gekommen hat, haben wir auch keine Online-Rechnung.
Sie klärt es dann mit dem Store Manager und entfernt dann den Tag. Ein anderes Teil, was in Minneapolis nur noch in L und nicht mehr in S war, ist hier da. Also kaufen wir auch das. Natürlich get meine Hollistercard und ich habe sowohl in der App als auch in der Mail den Kassenbon.
In der Mall haben wir noch einen Eddie Bauer gesehen. Ein weiteres Logo-Tee – original für 30$, reduziert auf 20$, geht für 10$ mit und bei den Hosen hängt eine Jeans in meiner 38x30 Größe. Originalpreis 85$, Reduziert auf 50$, geht für 25$ mit.
Dann fahren wir endlich nach Milwaukee rein. Denn wir wollen eine Cruise machen. Wir sind um kurz vor 13 Uhr am Schalter von Edelweiss. Aber die 13 Uhr Tour ist Sold Out. Wir überlegen und buchen dann die 15 Uhr Cruise. Beim dem Namen musste ich zwangsläufig an meinen Emmentaler Freund denken, der ja in Wisconsin einige Verwandte hat.
In der Zwischenzeit gucken wir erst einmal, wo wir das Auto lassen können. Zwei Parkinglots sind kompliziert. Bei einem will er mit dem QR Code eine Textnachricht schicken. Beim zweiten wird mit 3$ geworben, letztlich sind es mindestens 25$.
Dann gibt es einen Parking Lot mit dem System von der Beale Street. Nur ist die Höchstparkdauer 3 Stunden, das reicht uns nicht. Auf den Metern stand aber irgendwas von Höchstparkdauer 2 Stunden für 2$ die Stunde bis 4pm. Also buchen wir 1 Stunde für über 8$...
Wir laufen ein wenig auf dem Riverwalk entlang des Milwaukee River. Damit größere Boote durchkommen sind alle Brücken klappbar.
Irgendwie will der Morgenkaffee raus – wir brauchen einen Restroom. Im Rathaus soll es sicher das geben.
Aber es gab so ein Center gegenüber und da wurden wir fündig.
Auf dem Riverwalk sind wir dann weiter und zurück.
Auf der anderen Seite ist Usinger, eine Institution für ihre Bratwürste.
Wir parken dann das Auto aus und auf der Gegenseite an ein Meter. Die 2$/Stunde gilt während des 2h Limit bis 4pm, danach gibt es das Limit nicht mehr, aber es kostet dann 4$/Stunde. Das Buchen der Parkuhr wird dann wieder spannend.
Man kann das per Kreditkarte machen, aber nur per Einschub und Magnetstreifen.
Lufthansa MM von mir – nope. Eurowings Visa – nope. GöGas Lufthansa MM – was denkt man. Nope.
Dann fällt mir noch die DKB Visa ein, mit der wir ja nur am ATM Bargeld ziehen. Und ja sie funktioniert. Für Kaufen dann für weitere 3:03 Stunden für über 8$ das Parken. Immer noch günstiger als die 25$.
Die Gebäude verbinden da alt und neu.
GöGa will auf jeden Fall draußen sitzen, das ist auf dem Boot vielleicht auf 20 Plätze limitiert, also sind wir die ersten an Bord und sitzen vorne im Bug.
Interessante Architektur sieht man auf der Cruise.
Hier ein alte Eisenbahnhebebrücke
Das Warehouse ist durch den Dreck der Lokomotiven so dunkel, dass es nicht mehr zu reinigen war.
Dann passieren wir eine alte Drehbrücke für eine Eisenbahn, die aber nicht mehr in Betrieb ist.
Dann verlassen wir den River und den Hafen und fahren raus auf den Lake Michigan bzw. auf den Breakwater Bereich.
Der rote Leuchtturm links markiert die Ausfahrt in das Breakwater, der weiße den Beginn des Lake.
Das Boot fährt ins Breakwater. Das auch architektonische Art Museum ist schick.
Das Breakwater hat drei Ausfahren. Das ist eine davon, dahinter ist dann der Lake Michigan und man hat den Eindruck, es ist das Meer. Es sind halt große Seen. Vor der Stadt ist nämlich ein großer künstlicher Dam ähnlich wie bei einem Atoll und dadurch entsteht eine Art Lagune. Sie soll die Stadt und vor allem den Fluss bei schlechtem Wetter schützen.
Dann der North Point Water Tower, der kein Wasser speichert, er ist komplett leer, er dient dem Wasserausgleichs des Sees zur Stadt.
Daneben das St. Marys Hospital, was ursprünglich als Seuchenisolierhaus gedacht war.
Das ist dann die Waterfront Skyline von Milwaukee.
Wir fahren zurück auf den Fluss. Hoffco hat als erster weiße Schuhcreme für Damenschuhe entwickelt.
Die Story dazu findet man hier
https://www.milwaukeemag.com/story-behind-this-can-of-hoffco-shoe-polish/
Wir kommen am Market vorbei, so ähnlich wie der in Seattle sein soll.
Nach der Schiffstour geht es gegenüber in die Riverfront Kneipenmeile. Wir landen im Milwaukee Brat House. Hier gibt es neben dem üblichen Pubfood vor allem Hotdogs mit der Wurst von Usinger gegenüber.
Daneben ist das Hofbräuhaus.
Eine „Old German Beerhall“. Milwaukee hat eine große deutschstämmige Gemeinde, die dann hier das Bierbrauen angefangen hat. Insofern hat Milwaukee auch den Namen Brewers City.
Apropos Brewers. Die Milwaukee Brewers sind das Baseballteam der Stadt die gerade hier Heimspiele gegen die Chicago Cubs austragen. Das absolute Spitzenderby. Gestern haben die Brewers gewonnen. Heute steht das nächste Spiel an, insofern sitzen hier viele mit Trikots – von beiden Mannschaften. Absolut friedlich.
Man stelle sich ein Spiel Fortuna gegen den FC vor und Kölnfans in Trinkots sitzen in der Altstadt.
Auf der Fahrt zum Hotel kommen wir am Stadion vorbei.
Auf der Interstate ist die Hölle los. Stadtauswärts, wo wir fahren, ist nur zähfließender Verkehr, der am Stadion sofort vorbei ist. Aber in der Gegenrichtung ist der Stau bestimmt 5 Meilen lang.
Gefahrene Strecke: 100 Meilen
Unterkunft:Country Inn & Suites by Radisson Milwaukee West, Brookfield, WI
Essen:Milwaukee Brat Haus, Milwaukee, WI/p>
© 2025 Ralph-Erich Hildebrandt