Tag 4
Dienstag, 15.07.2025
Im Bourbon-Himmel
Seit den 90ern bin ich nun Whiskyfan und habe auch schon einiges ausprobiert an American Whiskey, aber ich war außer in einigen Kleindestillerien am Wegesrand noch nie im Kernland. Das sollte sich heute ändern.
Wir waren wieder gegen 6 Uhr wach und diesmal sogar schon um 7:50 Uhr unterwegs. Neuer Rekord – außer wir haben etwas extrem Frühes gebucht wie die White Pocket Tour.
Das ist übrigens unser Ford F 150.
Zunächst geht es aber nach Frankfort, der Hauptstadt von Kentucky. Ich bin etwas überrascht, wie gebirgig dieses Stadt ist, denn sie liegt auf den Höhen des Kentucky Rivers.
Ziel ist natürlich das State Capitol, was mal wieder, wie so oft in den letzten Jahren, eine eingerüstete Kuppel hat.
Daneben liegt die Govener’s Mansion, nicht so leicht zugänglich und leider auch im Gegenlicht.
Dann geht es auf die eigentliche Mission, den Kentucky Bourbon Trail.
Erstes Ziel ist
Das liegt ziemlich remote über kleine Straßen im Hinterland von Frankfort.
Hier besuchen wir nur den Shop und ich mache viele Fotos, die ich aber nicht alle in den Reisebericht packe, sondern die ich irgendwann demnächst in einem neuen Kentucky und Tennesee Whiskey Seminar zum besten geben werde.
Die Warehouses sind hier eher klein.
In diesem Gebiet sind unzählige mit Holzzäunen umrahmte Pferdeweiden, denn die Gegend um Lexington strotzt nur von Pferdezucht-Ranches.
Montags und dienstags geschlossen hat, weiß ich, dennoch schaue ich mich ein wenig um.
Hier sind die Warehouses gleich größer.
In Lawrenceburg setze ich GöGa in der Main Street ab, während ich nach
Fahre, die auch montags und dienstags geschlossen hat.
Was man so durch die Scheibe sehen konnte, wäre das Visitor Center und der Shop einen Besuch Wert gewesen.
In Lawrenceburg ist GöGa auch gerade fertig als ich ankomme. Wir beide brauchen einen Restroom, es gibt ein kleines Visitor Bureau vom Anderson County und die Lady dort ist sehr nett und wollte sich dann sogar von mir Allerheiligen bei Google Maps zeigen lassen.
Dann ging es weiter nach Bardstown, wo die
Heaven Hill hat an dem Standort nur riesige Warehouses, die Flaschenabfüllung und eben die Experience. Das eigentliche destillieren findet woanders statt.
Als ich ankomme, starte quasi gerade die Bottled-in-Bond Warehouse Tour and Tasting Tour, für die ich aber quasi nur den halben Preis bezahle gegenüber der Buchung über die Webseite.
Das Gelände ist übersäht von Warehouses.
Wir gehen in zwei Warehouses – eines der älteren, fünfstöckigem. Hier sind in fünf Etagen jeweils drei Fässer übereinandergestapelt.
Dann geht es in das neuste siebenstöckige. Höher dürfen sie nicht sein.
Und es ist einfach unfassbar, wie viele Fässer dort lagern.
Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs, die vorderste Reihe. Als Fahrer nehme ich immer nur eine Nosingpfütze in mein Glas und nippe kurz daran. Die anderen – auch mit Auto – nehmen die vollen Drams.
Natürlich kannte ich die Theorie der Bonded Warehouses, aber ich habe noch einmal viel gelernt – auch für meine Seminare.
Bartons ebenfalls in Bardstown ist leider nicht zu besichtigen.
Nach vier Tagen sollten wir mal tanken und am Ortsausgang von Bardstown kostet die Gallone Regular 2,699 $. So günstig habe ich ewig nicht mehr getankt. Der Tank des Ford ist mit über 30 Gallonen riesig und so tanke ich fast 27 Gallonen.
Weiter geht es gen Westen, denn eine weitere, ich würde sagen, eine der beiden bekanntesten American Whiskey Destillerien steht noch auf dem Programm.
Kurz Jim Beam.
Auch hier startet gerade die Shutdown Distillery Tour & Tasting Tour.
Diese ergänzt die andere Tour ideal, da sie die Herstellung von Bourbon thematisiert.
Das sind die Grundsätze der Bourbon-Herstellung.
Das max. 125 Proof bei der Fasseinfüllung ist übrigens ein ständiger Bestandteil meiner Seminare. Denn das sind 62,5%. Die Schotten füllen übrigens mit mindestens 63,5% ein. Warum? Weil die Amerikaner nur 62.5 machen und wir können mindestens einen mehr.
Hier wird im Gegensatz zu Heaven Hill wirklich destilliert, allerdings ist Shutdown Season, denn es wird nur von Januar bis Juni destilliert. Von Juli bis Dezember ist Wartung angesagt.
In der Abfüllanlage kann man seine persönliche Flasche Knob Creek 9 Jahre abfüllen (lassen).
Hier wird gerade meine Flasche – die Nummer 2 - befüllt.
Am Ende bekommt sie noch ein charakteristische Wachskappe, in die ich dann meinen Fingerabdruck hinterlasse.
In Deutschland würde ich – natürlich ohne das Special – 34,50 Euro bezahlen, hier kostet die Flasche auch ohne Fingerabdruck sowieso 59,99 $ - das kostet sie auch in dieser für mich besonderen Edition. Wer hat schon einen Whiskey mit seinem Fingerabdruck.
Die Warehouses bei Jim Beam sind auch groß, aber schwarz.
Unser Hotel liegt nicht weit in einem südlichen Vorort von Louisville, so dass wir gar nicht bis dahin müssen. In unserem Zimmer ist nur ein Kingbett statt den gebuchten Two Queen, also direkt zurück zur Rezeption. Da wohl alle Standardzimmer schon weg waren, kriegen wir ein Update auf eine Suite.
Direkt daneben ist ein Tex-Mex-Restaurant, so dass wir wieder zu Fuß zum Essen gehen können.
Da wir – wie in Deutschland sehr früh essen gehen – haben wir diesmal den Early Bird – und sparen zum Beispiel beim Bier 50%, außerdem gibt es für mich ein 6 Oz Sirloin, Baked Potato und einen House Salat für 12,99€.
Gefahrene Strecke: 145 Meilen
Unterkunft: Best Western Louisville South / Shepherdsville, Shepherdsville, KY
Essen: Tumbleweed Tex Mex Grill & Margarita Bar, Shepherdsville, KY
© 2025 Ralph-Erich Hildebrandt