REHs Pacific Coast Adventure Tour 2023

Dienstag, 18.7.2023 (Tag 19)

San Juan Islands oder der Pig War
Mount Vernon, WA

Wer mich kennt, weiß, dass ich immer einen angemessenen Kompromiss zwischen Bildern, Text und Education versuche. Das geht heute nicht. Daher konnte ich das auch am Tag selbst nicht mehr irgendwie hinkriegen.

Heute ging es früh los, denn für 9:05 am hatten wir in Anacortes die Fähre auf San Juan Island, die zweitgrößte Insel der San Juan Islands, gebucht. Man solle 45 Minuten vorher da, sein, daher mussten wir um 7:15 Uhr in Burlington losfahren. Auf Grund der Fährgebühren entscheiden wir uns, dass wir mit unserem Pickup fahren.

Um kurz nach 8 Uhr waren wir am Fährhafen und standen in der Line. Bei Google Maps gab es eine Kaffeebude (Wagen), der hatte aber zu. Während die drei anderen sich in die Sonne setzten, erkunde ich die Anlage und im eigentlich Ferry Terminal … ist eine große Kaffeebude, wo ich erst mal vier Kaffee für uns hole für knapp 14$.
Schon knapp On Time kommt die Fähre an, aber die muss ja erst noch entladen werden, wir werden also nicht pünktlich starten.

Wir haben eine Verspätung von ca. 20 Minuten und die wird diese Fähre über den Tag nicht mehr aufholen und am Abend hatte sie fast 40 Minuten Verspätung, dazu abends mehr.
Bald fahren wir dann los und kurze Zeit später kommt aus dem „Nebel des Grauens“ eine andere Fähre entgegen.

Es gibt quasi drei Strecken: Anacortes – Friday Harbor (die Stecke fahren wir), Anacortes – Inner Islands (Lopez Island, Orca Island, Shaw Island) und Friday Harbor – Inner Islands und natürlich retour. Dazu gibt es vier Fähren, zwei mittelgroße (Kategorie 5, die größer sind als die Fähre, die uns von Port Townsend nach Coupeville gebracht hat) und zwei von zwei großen Fähren (Kategorie 3 die Superferries). Bis 2020 gab es auch noch eine Fähre nach Sidney, BC auf Vancouver Island. Bis 2030 ist wohl die Strecke eingestellt, weil man keine Fähre hätte. Über den Superferries gibt es noch zwei Jumbo Ferries und drei Jumbo Mark II Ferries. Auf welchen Strecken die fahren, kann ich auf dem Fahrplan nicht erkennen, aber das wären m.E. die Fähren für diese Strecke.

Eine Recherche ergibt, dass die Jumbo Ferry Spokane auf der Strecke Edmonds – Kingston (also Festland nördlich von Seattle und Kitsap Island) eingesetzt wird . Die Schwesterfähre „Walla Walla“ sehe ich nicht auf dem Fahrplan.
Die noch größere Fähre „Payallup“ wird ebenfalls auf der Strecke Edmonds – Kingston eingesetzt.

Die „Tacoma“ wird auf der Strecke Seattle – Bainbridge Island eingesetzt, vermutlich haben wir die in Seattle gesehen. Ebenso die „Wanatchee“. Diese Strecke ist vermeintlich die profitabelste der WSDot Ferries. Ob das die Strecke nach BC wäre, mag ich nicht zu beantworten. Scheinbar nicht.

Jedenfalls liegen die San Juans Islands noch im Nebel.

Das ist übrigens Blakeley Island, was nicht von den Fähren, sondern nur mit Privatbooten oder Privat Charter angefahren wird.

Als nächstes sehen wir dann Orca Island. Der Nebel hat sich nun aufgelöst. Orca Island ist die größte der San Juan Island. Beim nächsten Mal würden wir sie vielleicht wählen, aber sie bietet weniger Attraktions.

Wir passieren Lopez und Shaw Island, die noch weniger Dinge bieten. Wenn müsste man vermutlich 2 Tage mit Inner Island machen.

Dann erreichen wir San Juan Island und Friday Harbor, der County Seat des San Juan County. Davor fliegen Wasserflugzeuge los. Scheinbar sind das Touristenflüge über die Islands.

Wir nähern uns dem Fährhafen von Friday Harbor.

Erstes Ziel ist der National Historic Park auf den Inseln. Am nächsten geht es nach Süden zum

Das sehr moderne Visitor Center ist nur Friday to Monday offen. Wir haben Dienstag.
Die drei machen sich auf zum Trail zum South Beach, während ich mir erst mal die Geschichte des NHP anschaue. Eigentlich geht es um einen Grenzstreit, einen Krieg und ein Schwein.

Der Krieg heißt „The Pig War“.

Im sogenannten Oregon Kompromiss zwischen den USA (Washington Territorium) und der englischen Kolonie – heute Kanada – war der 49. Breitengrad als Grenze festgelegt. Vancouver Island (britisch) lag teilweise südlich. Die Grenze auf den San Juan Islands war unklar, da im Kompromiss folgende Formulierung war für die Grenze:
„in der Mitte des Kanals, der den Kontinent von Vancouver Island trennt, und in der Mitte der Juan-de-Fuca-Straße bis zum Pazifischen Ozean“

Nur war das dummerweise nicht eindeutig. Denn es gibt zwei „Kanäle“ – die Haro Strait westlich – also pro USA – und die Rosario Strait östlich – also pro Kanada/Britain – für die Islands und Besitzansprüche.

Am 15. Juni 1859, führte diese Ungenauigkeit im Vertragswerk zu einem offenen Konflikt: Der US-amerikanische Landwirt Lyman Cutlar erschoss auf San Juan Island ein fremdes Schwein, das in seinem Garten herumlief. Übrigens das einzige Opfer des Krieges.

In der Folge beanspruchte die Hudson Bay Company (englisch) die Inseln für sich. Die Siedler, US-Siedler, rufen die US Army, die auch kommt, vorauf die Britten Schiffe entsenden.

Die komplette Story findet man hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinekonflikt

Jedenfalls gab es über 12 Jahre zwei Camps.

Eines der Amerikaner.

Drei Gebäude sind erhalten und der Lawn, nichts ist zugänglich.
Ich hatte meinen NP Stempel dort erwartet und vielleicht auch ein wenig mehr History.

Ich fahre weiter zum Cattle Point Light House.

Ich wollte da nicht hochlaufen. Der SP war Discovery Park pflichtig, wohl der SP-Pass von Washington State. Die 10$ Day Fee war es mir nicht Wert (der Jahrespass kostet 30$). Später hätte sich das vielleicht auf 5$ reduziert.
Ich fahre auf der Road weiter und komme nur noch an Private Communities vorbei. Irgendwann endet die Straße an einer Bucht mit vielen privaten Booten.

Als ich mich zum Drop Point am South Beach mit Team B treffe, kriege ich die Nachricht, dass man am Beach bleiben wolle. Ich solle den Rest selbst und alleine machen. Darüber habe ich mich sehr geärgert.

Ich mache nun mein eigenes Ding.

Ich fahre weiter die Runde um die Insel. Der erste Stopp. Eine Lavendel Farm. Man sieht im Nordwesten immer ständig Lavendel Produkte.
Wahnsinn die Felder mit dem Lavendel.

Und ich wusste gar nicht wie viele Arten es gibt. Für mich war Lavendel Lavendel.

Weiter ging es an die Westküste zu einem State Park mit Leuchtturm (Lime Kiln Point). Wieder der Discovery Pass. Den habe ich nicht und kann auch nicht herausfinden, ob ich mit dem Nationalpark Pass dort parken dürfte, denn den hat ja Göga in der Tasche bei ihrer Standtour. Im nächsten Jahr habe ich den in der Tasche, da ich ihn möglicherweise mehr brauche.

Nun ging es zum English Camp, der zweite Teil des National History Parks.

In dieser Bucht war ein Gefechtsturm an der Bucht, wo die englischen Kriegsschiffe ankern.

Wie die Engländer so sind, legen sie für die Offiziere und ihre Familien Gärten an.

Auch hier hat das Visitor Center heute geschlossen, verweist aber wegen dem Stempel auf das Headquarter in Friday Harbor.

Ich habe irgendwo eine San Juan Island Distillery gesehen. Hinter Roche Harbor an der Nordwestküste, was ein Ferienresort ist und einen Flugplatz hat, geht die Straße noch 10 Meilen weiter. Und dann bin ich da.

Eine Brennblase aus Deutschland. Das Betreiberehepaar am Outer North West der USA ist nett und kommunikativ. Man macht Gin und Apple Brandy, weil vor allem dort Apfel-Plantagen sind. Der Brandy ist lecker, aber mir zu teuer. Der Gin ist – wie immer – nicht mein Fall.

Nun entscheide ich, dass ich auf Grund der im Inland gelegenen Road direkt nach Friday Harbor fahre.
Dort ist das im English Camp angekündigte Headquarter. Ich parke im schräg gegenüberliegenden Supermarkt.

Das Gebäude ist … ein Bürogebäude. An einem Office ist das Schild. Und man solle klopfen. Es ist ein Bürooffice mit einem Tresen und einem netten Mann in meinem Alter. Vermutlich gibt es hier keinen oder fast keinen Publikumsverkehr.

Ich mag die Stempel des Nationalparks, weil die beiden VCs ja schlossen sind. Ich kriege dort die drei Stempel: Friday Harbor, American Camp, Englisch Camp. Dann frage ich nach dem Junior Ranger und erzähle die Story von WuKi und mir. Sie hätten kein Junior Ranger Booklet, aber einen Badge. Den kriege ich dann „umsonst“. Ich vermute es war der erste in diesem Jahr…

Wer in der Community hat die Stempel und den Badge?

Wir sind in Friday Harbor auf Platz 2 in der Line. Also erkunden GöGa und ich noch den Ort, während sich BuS hinsetzen zum Lesen in der Sonne.

Wir hatten die größte Fähre für die Rückfahrt. Aber eine der Fähren für die Inner Islands lag noch da. Sie fuhr dann ab, drehte um und legte dann an einem Seitenterminal an. Dann kann unsere an. Die Inner Island Fähre hatte bereits 30 Minuten Verspätung und darf uns nicht mehr behindern. Nachdem unsere Load abgeladen war, durfte sie losfahren.
Wir sehen dann auf der Rückfahrt noch mal den Mount Baker, der uns ja irgendwie begleitet hat.

Wir hatten uns auf Grund der Zeiten schon eine Bar in Anarcortes angeschaut. Die war cool, aber es war spät und wir mussten ja noch zurück. Alles okay und wir fallen ins Bett.

Gefahrene Strecke: ca. 142 Meilen inkl. 38 Meilen Fährfahrt
Unterkunft: Wingate by Wyndham, Mount Vernon, WA
Essen
: Brown Lantern, Anacortes, WA

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