Um kurz nach 4 war dann doch die Jetlag Nacht vorbei. Weil Sonntag war, gab es erst um 7 Frühstück. Also klüngeln wir noch ein wenig rum, schaffen es aber tatsächlich dann auch um diese Zeit dort aufzulaufen. Sagen wir mal so … das Hotel und die Zimmer waren einen halben Stern besser als in Olympia, aber dafür war dort das Frühstück den halben Stern besser.
Danach beladen wir dann den Ford F150
Als wir dann losfahren wollen, sagt er „Hood Ajar“, irgendwas mit der
Motorhaube. Wir fahren unter Gebimmel erst mal zur Rezeption. Die Dame dort
erweist sich als Meister der Automechanik. Obwohl ich weder erkennen konnte,
dass dort ein Spalt ist und vor allem auch keinerlei Ahnung davon hatte, wo sich
die Entriegelung befindet, war sie vorbereitet.
Innerhalb kürzester Zeit hatte sie das Problem gelöst.
Dann ging es erst einmal ca. 50 Meilen weiter südlich nach Salem, der
Hauptstadt von Oregon. Mein letztes Bild vom Capitol ist von 1996 und noch auf
Dias.
Dummerweise ist es eine große Baustelle, so dass es auch wieder nicht so richtig
was mit dem Foto wurde.
Nächstes Ziel ca. 30 Meilen östlich ist der Silver Falls State Park, dem größten State Park von Oregon. Schon um 10 am müssen wir auf den zweiten Parkplatz, aber der hatte noch viel Platz. 5$ kostet der Parkplatz.
Theoretisch gibt es hier einen 10 Falls Trail von über acht Meilen. Letztlich
reichte es uns dann für 2,5, dazu gleich mehr.
Nach Klo und einem Besuch im Shop – Göga kauft drei Petrified Wood für ihre
Sammlung und schleppt sie dann mit sich – geht es zum South Fall, dem
bekanntesten Wasserfall des Stateparks. Warum? Erst ist gut erreichbar und
fotogen.
Zunächst geht es nach unten und da ist er dann
Der Weg führt dann hinter dem Wasser hinunter und an einer Brücke gabelt sich der Weg. Man kann hier fotografieren, was aber gerade Mist ist wegen des starken Gegenlichts und dann wieder zum Parkplatz zurück. Das machen einige, wir aber nicht.
Denn wir wollen auf jeden Fall noch zum Lower South Fall, der entlang des
Canyon Trails, der den größten Teil des 10 Falls Trails ausmacht, erreichbar
ist.
Lange geht es parallel zum Silver Creek, der dem Park den Namen gegeben hat.
Dann kommen steile Treppen nach unten, denn dort ist dann schon der Lower Fall
zu sehen.
Unten ist er dann sehr fotogen.
Auch hier führt der Weg hinter dem Wasserfall hindurch. Was sind das für Wassermassen, die hier herunterrauschen.
Der Weg steigt leicht an bis zur Gabelung, wo es links weiter auf dem Canyon Trail bergab auf dem 10 Falls Trail geht und rechts steigt dann der Maple Ridge Trail wieder Richtung South Fall Area
Warum wandere ich? Nicht weil ich Laufen und Wandern liebe. Nein, weil bestimmte Fotomotive nur per Wanderung erreichbar sind. So war ich am Delicate Arch und anderswo… (Stichwort Hasswanderung, auch das waren Falls).
Irgendwo stand auf einer Karte was von Steep, aber das wären die Treppen zurück auch gewesen. Insgesamt waren es 400 ft Höhenanstieg auf ca einer halben Meile. Das ging an meine Substanz. Oben ging es dann noch einmal eine halbe Meile halbwegs eben zum Shop. Da es aber weitestgehend nicht in der prallen Sonne, sondern unter Bäumen und es auch kein sandiger Weg war, behalten die Calf Creek Falls den Hassplatz Nummer 1.
Im Cafe kaufen wir erst mal ein dickes Eis und sitzen eine halbe Stunde,
bevor wir noch die ca. 300 Meter bis zum Parkplatz machen.
Danach ist klar. Nur noch Viewpoints aus dem Auto. An den Winter Falls ist kein
Platz frei und man müsste wohl laufen… Weiter.
Am North Falls Viewpoint gibt es einen kleinen Parkplatz für 15 Minuten und nur
ein Auto. Das reicht. Allerdings ist der North Fall doch in weiter Ferne.
Wir machen uns auf den Rückweg gen Salem und zur I5. Überall säumen Obstbaumplantagen (Apfel?) und Weingüter den Weg. Allerdings ist die Landschaft landwirtschaftlich geprägt und recht eintönig.
Auf dem Interstate gilt 65 mph und für Trucks 60 mph. Mein Tempomat war erst auf 68 mph und dann auf 70 mph eingestellt. Dennoch überholten mich 95% der Fahrzeuge, darunter zwei Trucks. Davon mehrere Fahrzeuge gefühlt mit plus 20 mph. Und ich habe insgesamt nur drei Fahrzeuge selbst überholt… Ist Plus 3 bis 5 mph mehr, was meist die Empfehlung der Amerikacommunity ist, nicht mehr gültig?
In Springfield, das mit Eugene eine Doppelstadt bildet, wie Neuss mit Düsseldorf, liegt unser Best Western. Renovierungsarbeiten in der Lobby… und der Typ beim Checkin telefoniert schon beim Mann vor mir einige Zeit. Dann bin ich dran. Er verlange noch zum Zimmerpreis ein Deposit von $150 für Schäden… WTF.
Der Zimmerpreis wird auch abgebucht, aber das Deposit wird von der Kreditkarte abgelehnt. Er versucht es insgesamt fünfmal und kriegt fünfmal eine Abfuhr.
Ob ich noch eine weitere Kreditkarte habe. Ja, aber ich habe meine DKB Visa. Da habe ich aber letztes Jahr – aufmerksame Leser der Reiseberichte mögen sich erinnern – die PIN geändert. Insofern passen meine Notizen nicht mehr… Außerdem versucht der Mac dort den Zimmerpreis plus Deposit abzubuchen. Du Nerd, den Zimmerpreis hast du schon abgebucht.
Bargeld? Vergiss es!
Dann rufe ich GöGa. Nun ist das Problem, dass nur das Deposit bei Ihr eingebucht werden soll. Das klappt auch nicht und GöGa und ich sind schon auf der Palme. Der Typ verschwindet und erscheint fünf Minuten später mit dem Telefon am Ohr wieder. Hinter uns stehen bereits zehn weitere Parteien.
Nach weiteren endlosen Minuten, wo ich schon nach Buchungsalternativen suche,
um ihm den Kram vor die Füße zu kicken, klappt es dann doch irgendwie. Er
bekommt von uns schon ein paar Sprüche – von wegen German Community, Tripadvisor
und tomorrow morning Manager…
Und vermeintlich haben wir sogar ein Upgrade bekommen, denn wir haben eine 2Q
Suite.
Nach dem Ausladen und Beziehen des Zimmers – die Schlange ist immer noch nicht abgearbeitet – und einer kleinen Siesta geht es zum Texas Roadhouse, dem einzigen auf der gesamten Tour.
Wir finden es erst nicht, da es an einer Mall lieg, aber nicht zur Straße
hin, sondern zur Mall.
Trotz Sonntagabend sind wir zu zweit (naja, ein blinder Esser ist dabei) sofort
dran.
Das Bärchen hat Durst und Hunger und nimmt dann erst mal ein Bier
Wir hoffen, dass er 21 ist, jedenfalls fragt uns niemand nach seiner ID.
Dann will er Steak.
Wegen den Kreditkartenlimits zahle ich Flüge, Hotels und Tanken und GöGa
Einkäufe und Restaurants. Ihre KK geht nicht. Hat der Typ es verbockt?
Ich nehme meine, die geht.
Da ich ja sowieso im Walmart noch ne neue, zweite Kabelmaus will, können wir gleich dort probieren, ob die auch geht. Tut sie – also ist der Typ unfähig!
Über dem Reisebericht schlafe ich dann ein, so dass er erst morgen fertig wird.
Gefahrene Strecke: ca. 175 Meilen
Unterkunft:
Best Western Grand Manor Inn, Springfield, OR
Essen: Texas Roadhouse, Eugene, OR
© 2023 Ralph-Erich Hildebrandt