REHs Hot South Desert Tour 2011

Reisevorbereitungen und letzte Chaos Schultage

Früher!!!

Da war alles besser. Das kennen wir von unseren Eltern.

Früher!!!

Da war alles besser. Bevor der Sommer, der lange vorbei ist und durch Löhrmann ersetzt wurde, in die Schulen Einzug hielt.

Früher!!!

Da fingen die Ferien oft im Juni an und der letzte Schultag war ein Mittwoch. Nur im Sommer der Sommer nicht mehr. Die meinte, dass die Ferien später beginnen sollten, damit das Wetter besser sei. Nun ja, mit Ferienbeginn im Juni wäre das Wetter schlecht gewesen, aber wird es im August besser? Ich habe so meine Zweifel - jedenfalls was Mitteleuropa angeht. Für den Süden der USA bin ich optimistischer.

Der Mittwoch als letzter Schultag hatte unbestreitbare Vorteile, denn man hatte ein bis zwei Tage Vorlauf bevor man in den Urlaub fuhr, denn wir sind für unsere US-Touren urlaubstechnisch immer auf die erste Ferienhälfte fixiert. Einerseits ist man etwas flexibler, was den Reisetag angeht, und andererseits schafft man noch ein paar Dinge, die man eigentlich noch dringend erledigen muss.

Denn die letzten Tage vor den Ferien sind immer die Hölle, ein Termin jagt den anderen. Alle Projekte müssen irgendwie noch einmal tagen. Das Jahr hat doch 365 Tage. Nein - es gibt so Wichtiges, das kann nicht warten, das braucht keinen Aufschub vor den Ferien....

Sonntag

Der Sonntag ist eigentlich frei. Nur kann man Sonntags keine Erledigungen machen. Also werden noch ein paar wichtige Dinge am Rechner erledigt, zum Beispiel das Umplanen der drei Tage um den Chiricahua. Außerdem wird ein Teil des Foto- und Technikkrams schon mal bereit gelegt. Eigentlich etwas, was sonst immer mittwochs nach der letzten Schule gut erledigt wurde. Aber die Sommer...

Nun gut - das alte Handy für die Cellionkarte wird auch gefunden, aber wo ist das Ladekabel. Wech.... und erst mal nicht auffindbar. Im immer wiederkehrenden Aufräumchaos der letzten Wochen irgendwo ins Bermudadreieck geraten. Ja prima. Wo bekommt man da ein neues her. Und vor allem wann?

Bei Cellionkarte fällt mir gerade ein, dass ich ja unbedingt noch die "Wo sind wir zu erreichen"-Liste machen muss. Auch wieder eigentlich was für den Mittwoch nachmittag. Frau Sommer....

Montag

Seit fast 15 Jahren bin ich der Technische Koordinator des Mathe-Treffs der Bezirksregierung Düsseldorf. Und am Montag und Dienstag vor den NRW-Sommerferien veranstalten wir immer einen großen Online-Team-Wettbewerb (OTW) für Mathematik. Und dann kommt noch der Mittwoch mit kurzer Zeit in der Schule und danach...

Das hat zur Folge, dass ich an diesem Tag erst mal von morgens früh, wo ich die Aufgaben hochlade, bis in den späteren Nachmittag hinein, erst einmal beschäftigt bin. 

Dass nach einem kleinen Fehler in einer Aufgabe, der bereits um kurz vor 8 gefixt ist, dann noch bis nach 10 irgendwelche Schulen anrufen mit "In der Aufgabe kommt aber Herz vor, aber da ist doch gar keins.". "Nein, da ist keins, weil es jetzt eine Raute ist, aber das steht schon seit vor 8 fett in den Aufgaben und direkt unter der Telefonnummer, die sie benutzen, um mich anzurufen, unter aktuelle Hinweise."

Ach ja und der Stern. Der steht in einem 3x3-Feld in der letzten Zeile und im Aufgabentext steht "Die Zahl unter dem Stern ist sogar 4 mal so groß wie die unter dem Kreis.". Frage: "Unter dem Stern steht doch gar nichts"....

Und dann gab es noch diejenigen, die immer nicht ins System kommen, weil sie entweder ihr Passwort nicht mehr kennen oder....

"Wir kommen mit zwei unserer Accounts nicht rein." 

"Die Passwörter können wir nicht einsehen, da sie verschlüsselt abgelegt sind, aber die verschlüsselten Passwörter für alle Accounts sind gleich - es muss also jeweils der gleiche sein."

"Unsere Daten sind ... und das Passwort ist Schlaumeier."

Ich versuche dann mich anzumelden und scheitere. Weitere Minuten mit Versuchen gehen. Ich wiederhole nochmals die Daten.

"... und das Passwort ist S - c - h - l - a - u - m - e - i - e - r"

"Nein mit y"

"Wie mit y?"

"Ja Schlaumeyer....."

Ich breche leise und wimmernd zusammen.....weiße Sterne auf blauem Grund mit rot-weißen Streifen erscheinen vor meinen Augen. Sommer....

Irgendwann abends war ich dann noch beim Fussballtraining. Der Nebel, wie es mit den Umstrukturierungen weitergeht, lichtet sich. Dumm nur, es ist noch eine weitere Betreuersitzung notwendig. Diese Woche, vor Donnerstag. Da bleibt doch noch.... - naja Dienstag und Mittwoch. Einigen wir uns auf Mittwoch, wieder ein Abend fürs Packen weniger, aber wir dürfen ja sowieso nur noch 1x23 kg pro Person mitnehmen. Ist also auch nicht mehr so viel zu packen....

Ein letzter Lichtblick bleibt dann noch nach dem 2:0-Sieg der Fortuna gegen Bochum. Unser Flughafenshuttleservice ist bestellt und holt uns Samstag um 8.45 ab.

Dienstag

Heute war der 2. Tag unserer OTW-Korrektur. Neben statistischen Auswertungen mussten heute die Gewinner gefunden werden.

In einer Frage waren wir uneins: seit einiger Zeit gibt es ein Camp von Mathe-Besten, die sich in Kleve treffen. Wenn man "Auswahlmannschaften" aber im Wettbewerb zulässt, haben "normale" Schulteams kaum eine Chance.

Für dieses Mal gab es noch einen Sieg eines Campteams. Fürs nächste Jahr wird auf der nächsten Redaktionssitzung eine Grundsatzentscheidung notwendig werden.

Danach ging es zum Team-Abschluss auf ein Schiff, das am Rheinufer in Düsseldorf als festverankert als Restaurant und Lounge dient: das Canoo. Insgesamt ein tolles Ambiente. Wenn nicht die Wespen gewesen wären. Meine Co-Administratorin war noch allergischer und panischer als ich. Aber kein Problem für die Kellnerin. Ausgabe eines Brutzzlers (eines Elektroinsektenvernichters). Den habe ich auch zu Hause. Ab dann wurden die Wespen ein wenig dezimiert....

Wegen eines kleineren Wolkenbruchs mussten wir dann noch drinnen ein wenig auf den Kuschelsofas chillen :-)

Irgendwie waren die letzten Wochen ein wenig zu viel für mich. Insofern musste ich nach dem Nachhause kommen heute erst mal eine halbe Stunde Napping auf der Couch....

Mittwoch

Der Vormittag war noch mal gut, ein paar Dinge zu erledigen. Als erstes musste ich mich von der Rektorin der Grundschule meines Sohnes verabschieden und ihr noch ein Exemplar des Klassenvideos zu schenken, in dem sie "Special Guest Star" war. Gleichzeitig wollte ich mich dort mit der Klasse treffen, die sich auch noch verabschieden sollte.

Leider war sie um 8:40 Richard in der Schule ablieferte, erfuhr ich von der Konrektorin und Richards Mathelehrerin, dass die Gute um diese Zeit noch nicht da sei. Ich könne es in einer halben Stunde nochmals versuchen. Was für ein Leben - aber tauschen möchte ich trotzdem nicht...

Also gut - Planänderung. Erst zum Rewe noch ein paar Dinge einkaufen, vor allem für das Lehrergrillen am Donnerstag und die ersten beiden Stunden am Freitag mit meinem Mathekurs vor der Zeugnisausgabe.

Dann wieder zurück zur Grundschule. Nun erreiche ich auch die Rektorin, allerdings ohne die Klasse, die dann kurze Zeit später alleine dort aufläuft. Mission erfüllt. Rektorin pleased, noch ein paar politische Punkte gesammelt :-).

Zu Hause plätschert die Zeit so dahin. Das Netzteil von meinem Vor-Smartphone-Quadbandhandy, in das ich die Cellionkarte legen möchte, ist verschwunden. Oder besser die beste aller Ehefrauen hat es aufgeräumt. Dabei lag es direkt neben dem Handy, was sich in einer Schublade wiederfand, allerdings mit einer Reihe anderer Netzteile. Nur nicht dem Richtigen. Weitersuchen, nein! Die Zeit rinnt so dahin. Kommt Zeit, kommt Netzteil, denke ich mir. Wenn man was sucht, findet man es eh nicht. Sucht man nicht danach, findet man es bestimmt. Nur wann. Diese Woche noch, Weihnachten oder 2018?

Ratlos mache ich mich auf den Weg zu der Planungstagung der Mathematik-Moderatoren in der Bezirksregierung Düsseldorf. Eigentlich von 14 bis 18 Uhr angesetzt, sind wir gefühlt schon um 16.30 fertig, tatsächlich dann um 17 Uhr. Das gab es ja noch nie.

Auf dem Heimweg leuchtet mir das Rot des M*marktes entgegen. Schnell rein und ein neues Netzteil für das Handy gekauft. Eigentlich hätte mir nach dem Kauf zu Hause direkt das andere in die Hand fallen müssen, tat es aber nicht. Das widerspricht eigentlich allen Gesetzen.

Abends gab es dann im Ergebnis eine noch unschöne Fußballsitzung, deren Genese und Folgen den Rahmen dieses Vorberichtes sprengen würde - und auch in schriftlicher Form kaum darstellbar ist.

Donnerstag

Zunächst mal der normale Schultag. Eigentlich nichts besonderes. Im Mathe-GK noch ne Stunde Unterricht und dann in den anderen Kursen ein wenig die letzte Stunde genießen.

Vorher erfahre ich aber, dass am Wochenende eine Kollegin von mir nach mehr als zweijähriger Krebserkrankung mit 40 Jahren verstorben ist. Nach einer Studienfahrt hatten vor 8 Jahren kannte ich sie ein bisschen näher. Insofern traf mich der Schock recht heftig. Sie hat zwei kleine Kinder. Tragisch.

Nachmittags muss ich noch einiges erledigen, bevor ich dann zum "Lehrergrillen" fahre. Alles ganz nett - irgendwann ruft Barbara an, dass sich einerseits beim Fußball erst einmal wieder alles zum Guten gewandt hat und außerdem jemand Richard auf den Fuß gelatscht ist - und sie fahre jetzt erst mal ins Krankenhaus zum Röntgen.

Um kurz nach 21 Uhr habe ich genug und habe auch mein Geschenk zum 50. erhalten, so dass ich etwas in Sorge nach Hause fahre. Es ist aber glücklicherweise nur eine schmerzhafte leichte Prellung.

Danach falle ich irgendwann todmüde ins Bett - gepackt ist nix.

Freitag

Erst muss ich in die Schule - mit dem Mathe-GK Kuchen essen, deshalb mussten die als einzige gestern noch meinen Unterricht ertragen. Denn sie hatten ja heute noch die Abschlussstunde. Danach gab es dann noch Lehrerkonferenz mit Verabschiedungen, Ehrungen, warmen Worten, der Entscheidung über einen Widerspruch.

Um kurz nach 12 war ich raus. Endlich Ferien. 

Richard kurz bei Nachbarn Bescheid gegeben, denn er war mit seinem Kumpel nach der 3. schon aus der Schule gekommen. Letzter Grundschultag. Endlich Ferien.

Zu Hause warteten schon Schwiegermutter und Schwägerin, die auf dem Weg vom Arzt in Düsseldorf zum Verabschieden waren. Also Pizza bestellen. Der Rasen muss auch noch mal gemäht werden - irgendwann erschlage ich denjenigen, der ihn immer düngt....

Auch später als geplant kommt Barbara vom letzten Arbeitstag. Endlich Ferien.

Danach überkam mich erst mal der Stress der letzten Wochen - ich musste schlafen (Napping) für ca. 30 Minuten. Dann drängelte Richard schon, denn er hatte von Oma Zeugnisgeld bekommen und wir hatten ihm auch noch für das sehr gute Abschlusszeugnis (5x1 und 6x2) ein DS-Spiel versprochen. Außerdem war sein 100-250V DS-Netzteil unauffindbar.

Also sind wir beiden erst mal in die neue Neusser Mall und ein paar Mal zwischen G*mest*p und S*turn hin und her. Leider gab es Star Wars III für den normalen DS in beiden*Läden nicht, aber ein neues Netzteil, eine Cheatkarte für seinen DS und ein stark heruntergesetztes Fifa 11 wechselten für sein Zeugnisgeld von Oma den Besitzer.

Weiter zum M*markt. Dort traf ich meinen Co-Trainer, mit dem ich mittags schon telefonisch die Entwarnung für unser Fußballtraining bekommen hatte. Leider gab es das Spiel auch nicht. Nun dann wird es doch die M*tro haben...

Rein - Gucken - Raus. Nix.

Dann fällt mir noch im nebenliegenden Gewerbegebiet Exp*rt ein. Und siehe da - endlich! Star Wars III gibt es. Sogar regulär 5€ billiger als bei den vorgenannten und an der Kasse gab es noch 4€ Sofortrabatt. Das nenn ich Schnäppchen.

Als wir gegen 19 Uhr wieder zu Hause sind, hat Barbara zwar schon gepackt, aber bei mir fängt jetzt das Chaos an.

Ich finde ich meine Tasche mit allen möglichen Karten (Supermärkte, NP, usw.) nicht. Wäre unsere Putzfrau, die die Tendenz hat, aufzuräumen und etwas gut wegzulegen, mir in diesem Moment unter die Finger gekommen, säße ich wohl in U-Haft. Nun gut. Nach ca. 1 Stunde suchen, finde ich die Tasche auf meinem Schreibtisch nachdem mir eingefallen war, dass sie nicht mehr rot, sondern jetzt schwarz war. Wer hatte sie da hin geräumt. Jedenfalls wohl nicht unsere Putzfrau ....

Nun liegt schon vieles auf dem Bett, was ich noch packen muss, aber zwischendrin muss ich mich erst einmal etwas abregen, bevor ich damit weitermachen kann. Da schreibe ich doch ein paar Zeilen.

Damit endet der Vorbericht. Denn morgen geht es richtig los. Mit Tag 1...

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

 

© 2011 Ralph-Erich Hildebrandt